Erfahrungsberichte

Ski- und Snowboard Guide in Whistler, Kanada

Malou, Whistler Adventure School, 2019/20

Hallo zusammen, mein Name ist Malou. Für mich ging es Mitte November 2019 nach Whistler. Anfang Dezember habe ich dann mit meinen Kursen zum Ski-/Snowboard Guide begonnen.

Gewohnt habe ich im Hostel, das zur Schule gehört, und nur 2km von der Schule entfernt liegt. Gelebt habe ich dort in einem 4-er Zimmer, mit Schülerinnen, die die gleichen Kurse, wie ich, belegt haben.
In der Anfangszeit haben wir ein paar Basics gelernt. Wie man sich richtig abseilt (erst Trockenübungen und dann Übungen im Tiefschnee) oder auch wie eine Gletscherspaltenrettung funktioniert, die man für die Qualifikation zur Lawinenrettung benötigt. Später haben wir dann gelernt, wie Schneetests funktionieren, wie man eine Lawinengefahr ermittelt und wie man das Wetter richtig einschätzt, um feststellen zu können, ob eine Ausfahrt wirklich sicher ist.

In der kompletten Zeit waren wir ein Team aus 24 Schülern mit 6 Lehrern, die es weniger wie Unterricht, sondern mehr nach Spaß haben anfühlen lassen. Mit der ganzen Gruppe ging es dann auch zu einem ‚overnight trip‘, bei dem wir zu einer Hütte gewandert sind, dort den Abend verbracht haben und dann morgens früh raus zu einer Tour gestartet sind.

Touren waren ein großer Teil der Zeit vor Ort und deshalb ist es auch sehr wichtig bereits bei Ankunft ein guter Skifahrer zu sein. Wir haben dort nämlich dann richtig gelernt im Tiefschnee zu fahren und dann abseits der Pisten auch mal auf höhergelegene Gipfel zu wandern und dann Abfahrten im Tiefschnee zu machen.

Neben dem Unterricht und dem praktischen Teil meiner Ausbildung habe ich mir einen kleinen Nebenjob gesucht. In einem Supermarkt im Ort hätte ich bis zu 20 Stunden die Woche zusätzlich arbeiten können. Von dem dort verdienten Geld kann man sich dann ein bisschen das doch sehr teure Leben vor Ort finanzieren. Oder sich neue Skischuhe kaufen, wenn die alten kaputt gehen. Das war nämlich bei mir der Fall. Ich habe meine komplette Skiausrüstung aus Deutschland mitgenommen, um mir vor Ort nichts leihen oder kaufen zu müssen. Für meine Ausbildung habe ich dann nur noch eine Schaufel, eine Sonde und ein Lawinengerät benötigt- das konnte ich aber alles vor Ort kaufen.

Mit meiner Ausbildung kann ich in Deutschland nun nebenbei als Skilehrerin oder bei der Bergrettung arbeiten. Ich habe mich entschieden aber den nächsten Winter wieder in Whistler zu verbringen, da ich eigentlich die letzten Monate hier nutzen wollte um jeden Tag Ski fahren zu gehen und mir Corona da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht hat

Green River College

Als ich das erste Mal mein kahles, fremd riechendes Zimmer im CCA, den Campus Corner Apartments des Green River College, wo ich mein Gap Year nach dem Abitur verbringe, betrat, konnte ich mir noch nicht vorstellen, dass sich dies einmal wie nach Hause kommen anfühlen würde. Doch schon in der Orientierungswoche mit Events wie dem ersten Trip nach Seattle und einem Übernachtungscamp auf einer Ranch habe ich gemerkt, dass in Green River eine ganz besondere Art internationaler Gemeinschaft herrscht. Entgegen meiner großen Sorge, war es überhaupt nicht schwierig, Anschluss zu finden. Schneller als gedacht habe ich mich auch ans alleine Kochen, Wäschewaschen und im riesigen Walmart Einkaufen gewöhnt.

Am besten gefällt mir am Wohnen im CCA, dass alle so nah zusammenleben, sodass es super einfach ist, spontan zusammen zu kochen, Spiele zu spielen oder Filme zu gucken. Als es Anfang März noch einmal geschneit hat, ist abends ganz plötzlich eine riesige Schneeballschlacht zwischen allen Bewohnern ausgebrochen. Außerdem sind es zu Fuß zum Campus nur weniger als zehn Minuten.

Meine Kurse konnte ich aus einer riesigen Auswahl wählen und habe besonders Psychologie und Karate für mich entdeckt. Neben den vielen Sportkursen gibt es auch die Möglichkeit, ins Fitnessstudio oder in die Sporthalle des Colleges zu gehen oder Spaziergänge auf den vielen wunderschönen Wegen im Wald drumherum zu machen.

An den Wochenenden bietet Green River viele Events an. So waren wir wandern auf dem beeindruckenden Mount Rainier und zu den Twin Falls, bei einem Katy Perry Konzert im Tacoma Dome und bei einem NBA-Basketballspiel in Portland. Über Weihnachten haben mich meine Eltern besucht und wir haben einige Tage im sonnigen Kalifornien verbracht und hatten dann weiße Weihnachten in Seattle. Mit meinen Freunden war ich im Februar für ein Wochenende in Vancouver und außerdem in Bellevue, oft in Seattle und an einem der herrlich warmen Tage im April am nahegelegenen Lake Meridian.

Jeden Mittwoch gehe ich zur Chorprobe in einer Kirche ganz in der Nähe. Wir singen in zwei bis dreimal im Monat am Sonntag im Gottesdienst. Ich liebe die Atmosphäre in der  Kirche und habe über sie wunderbare Menschen kennengelernt. So wurde es mir ermöglicht, ein riesiges typisches Thanksgiving mit Unmengen an superleckerem Essen und einen aufregenden Superbowl Sunday mitzuerleben. Auch wenn ich am Anfang Heimweh hatte, war es genau die richtige Entscheidung, hierherzukommen. Ich habe andere Studenten aus aller Welt kennengelernt, neue Freunde gefunden und sowohl im ganz normalen Alltag als auch bei besonderen Unternehmungen unglaublich viel Wunderbares erlebt, das ich nie vergessen werde!